Die Wechseljahre der Frau haben Auswirkungen auf die Partnerschaft. Welche sind das und was kann Mann und Frau tun, um damit umzugehen.
Viele Partnerschaften halten nicht so lange, dass die Partnerin gemeinsam mit dem Partner die Wechseljahre erreichen würde. Doch wenn Frau in die Wechseljahre kommt, dann kann dies Auswirkungen auf die Partnerschaft haben, ebenso wie die Wechseljahre des Mannes nicht ohne Folgen für die Partnerschaft bleiben.
Die Partnerschaft ist ein komplexes Zusammenspiel von zwei Menschen. Kommt einer in die Krise oder verändert sich, so betrifft dies auch den anderen Partner.
Wie Männer generell auf die Wechseljahre reagieren, hängt von vielen Faktoren ab - beispielsweise davon,
Manche Männer verbinden die Wechseljahre der Partnerin mit Schreckensbildern und Ängsten:
Überspitzt ausgedrückt können die Wechseljahre der Frau in der Fantasie der Männer das Ende einer unbeschwerten Partnerschaft bedeuten. Mit einer solch negativen Einstellung besteht die Gefahr, dass die Liebe abstirbt und diese Männer sich dann einer neuen, jüngeren Partnerin zuwenden. Andere Männer wollen sich überhaupt nicht mit dem Thema Wechseljahre und den Veränderungen befassen. Am besten soll alles so weiterlaufen wie bisher. Das Thema Wechseljahre behandeln sie wie eine Krankheit, mit der man nichts zu tun haben will. Mit einer solchen Einstellung kann es zu Konflikten mit der Partnerin kommen, - nämlich dann, wenn die Partnerin sich ihm gegenüber anders verhält als früher. So könnte es z.B. sein, dass sie keine Lust auf Körperkontakt oder Sex mehr hat oder ihm gegenüber launisch und gereizt ist. Sie könnte depressive Symptome zeigen, ständig müde sein oder weinen. Sie könnte aber auch die gesamte Partnerschaft infrage stellen, weil sie Bilanz zieht und erkennt, dass sie bisher ihre Bedürfnisse immer zurückgestellt hat und ihr Leben endlich ist.
Die Wechseljahre signalisieren für die Frau Veränderungen, die sich körperlich und seelisch bemerkbar machen. Einerseits muss sie selbst mit den Wechseljahresbeschwerden klarkommen. Andererseits haben diese Auswirkungen auf die Partnerschaft.
Wie Frauen generell auf die Wechseljahre reagieren, hängt ebenfalls von vielen Faktoren ab - beispielsweise davon,
Untersuchungen zeigen, dass die Frauen, die eine sehr negative Einstellung gegenüber den Wechseljahren haben, sich auch schwerer mit ihnen tun. Sie erleben stärkere Beschwerden und leiden stärker unter ihnen. Für Frauen stellt die Phase der Wechseljahre einen großen Umbruch da. Meist sind zu diesem Zeitpunkt die Kinder aus dem Haus und sie sind wieder mit ihrem Partner alleine. Es ist die Zeit, in der sie im Leben Bilanz ziehen und sich möglicherweise noch einmal grundsätzlich umorientieren. Es ist auch die Zeit, in der sie sich verwundbarer, empfindlicher und nicht so belastbar erleben.
Video: Beschwerden, Symptome der Wechseljahre
Frauen leiden unter Ängsten und Depressionen.
Für sie selbst ist es vielleicht eine vollkommen neue Erfahrung, den Alltagspflichten nicht mehr im vollen Umfang nachkommen zu können. Sie fühlen sich erschöpft, grundlos traurig oder hilflos ihren Ängsten gegenüber. Der Partner fühlt sich durch ihre Gefühlsschwankungen und Unsicherheit in seinem Wohlbefinden gestört, verunsichert oder hilflos, weil er seine Partnerin so nicht kennt.
Frauen fühlen sich erschöpft und überfordert.
Deshalb beginnen sie, auszusortieren, Verpflichtungen abzulegen oder an andere zu delegieren. Sie beginnen, Grenzen zu setzen. So muss der Partner mehr Aufgaben übernehmen bzw. mit weniger „Service“ zufrieden sein. Er erlebt die Partnerin gereizt und bisweilen auch aggressiv.
Frauen verspüren keine sexuelle Lust mehr.
Sie meiden körperliche Nähe und wollen keinen Geschlechtsverkehr. Wenn sie sich auf Sex einlassen, ist er schmerzhaft. Der Partner fühlt sich verletzt und zu kurz kommend.
Frauen verspüren Minderwertigkeitsgefühle.
Sie erleben die Veränderungen in ihrem Körper, fühlen sich unattraktiv. Die Folge kann sein, dass sie Körpernähe meiden und sich sexuell verweigern. Sie haben Angst, der Partner findet jüngere Frauen attraktiver oder geht fremd. Der Partner fühlt sich zurückgestoßen und in Frage gestellt.
Frauen stellen ihre Partnerschaft auf den Prüfstand.
Nachdem die Kinder aus dem Haus sind, spüren sie vielleicht, wie sehr sie sich von ihrem Partner entfernt haben und wie wenig ihrer Bedürfnisse erfüllt werden. Nun stellen sie sich die Frage, ob die Beziehung für sie (wieder) befriedigend werden kann oder sie sich besser trennen sollten. Der Partner ist verunsichert, weil er mit der Partnerschaft ganz zufrieden ist und nichts geahnt hat von den unerfüllten Bedürfnissen seiner Partnerin.
Frauen stellen sich die Sinnfrage.
Ihre körperlichen und seelischen Veränderungen weisen sie auf ihre Endlichkeit hin. Sie überlegen sich konkret, was sie im Leben bisher erlebt und was sie noch verwirklichen möchten. Manche Frauen wollen aus der Berufstätigkeit oder sich ihren beruflichen Traum endlich verwirklichen. Andere wollen endlich reisen, ehrenamtlich arbeiten oder ein bestimmtes Hobby beginnen. Der Partner spürt, dass seine Partnerin sich von ihm entfernt und ihre Ziele möglicherweise nicht mit den seinigen harmonieren.
TIPP 1: Klären Sie Ihren Partner über die Wechseljahre auf:
Welche Beschwerden können auftreten? Welche körperlichen und seelischen Symptome können die Wechseljahre begleiten? Machen Sie deutlich, dass Wechseljahre keine Krankheit sind sondern ein Umstellungsprozess des Körpers.
TIPP 2: Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihre körperlichen und seelischen Veränderungen.
Sie brauchen dabei nicht jeden Tag Bericht erstatten. Es genügt, darüber zu berichten, was die Partnerschaft betrifft bzw. worunter Sie sehr leiden.
TIPP 3: Teilen Sie Ihrem Partner mit, welche Reaktion auf Ihre Beschwerden Sie sich von ihm wünschen bzw. welche Reaktionen er unterlassen soll.
(z.B. er soll sich nicht lustig über Ihre Hitzewallungen machen).
TIPP 4: Bitten Sie Ihren Partner gezielt um Unterstützung.
Nur Sie spüren, was Ihnen jetzt zu viel ist und wo Sie sich überfordert fühlen. Teilen Sie die Rollen und Pflichten neu auf, wenn Ihre Kinder ausgezogen sind.
TIPP 5: Ziehen Sie mit Ihrem Partner gemeinsam Lebensbilanz.
Nehmen Sie ihn mit ins Boot. Stellen sie sich beide die Fragen:
TIPP 1: Informieren Sie sich über die Wechseljahre:
Was bedeuten die Wechseljahre für die Frau und mit welchen körperlichen und seelischen Beschwerden gehen sie einher?
TIPP 2: Fragen Sie Ihre Partnerin, wie Sie sie unterstützen können.
Wie sollen Sie auf ihre Beschwerden reagieren, was sollen Sie unterlassen?
TIPP 3: Sehen Sie diese Zeit als eine Chance, in der sich für Sie und Ihre Partnerin nochmals neue Möglichkeiten eröffnen können.
Bleiben Sie im Gespräch. Sie können sich neue Ziele wählen und die Rollen neu verteilen.
TIPP 4: Seien Sie Ihrer Partnerin gegenüber tolerant.
Wenn Sie gereizt oder empfindlich ist, dann hat das möglicherweise gar nichts mit Ihnen zu tun.
TIPP 5: Machen Sie ab und zu Komplimente.
Bestärken Sie Ihre Partnerin darin, dass sie für Sie attraktiv ist.
TIPP 6: Ermutigen Sie Ihre Partnerin, mehr nach ihren Bedürfnissen zu leben.
Es könnte zwar sein, dass Sie dann mehr Aufgaben übernehmen müssen, aber Sie haben dennoch etwas davon: Ihre Partnerin ist zufriedener und ausgeglichener und vielleicht entdecken Sie sogar, dass Ihnen die neue Aufgabe Spaß macht.
TIPP 7: Akzeptieren Sie für den Augenblick, wenn Ihre Partnerin keine Lust auf Sex hat.
Versuchen Sie in Gesprächen herauszufinden, woran es liegen könnte. Beispielsweise: Ist sie unglücklich mit Ihrem Äußeren? Ist die Scheide zu trocken (dann könnte ein Gleitgel helfen)? Befürchtet sie Hitzewallungen? Ist sie zu erschöpft? Ist sie generell unzufrieden über die Art, wie sie beide Sex praktizieren?
TIPP 8: Ziehen Sie mit Ihrer Partnerin gemeinsam Lebensbilanz.
Stellen sie sich beide die Fragen:
Die Wechseljahre der Frau sind ebenso wie die Erziehungsjahre eines Kindes eine Herausforderung für die Partnerschaft.
Beide Partner müssen in den Wechseljahren von vielen Dingen Abschied nehmen, aber es bieten sich auch neue Chancen und Freiheiten.
Hinterlassen Sie einen Kommentar und teilen Ihre Erfahrung mit anderen.
Lust auf mehr positive Denkanstöße in Beiträgen, Podcasts, Videos und Lebensweisheiten? Bestelle den kostenlosen PAL-Newsletter und werde eine oder einer von 40.000 Abonnenten.
PAL steht für praktisch anwendbare Lebenshilfe aus der Hand erfahrener Psychotherapeuten und Coaches. Der Verlag ist spezialisiert auf psychologische Ratgebertexte für psychische Probleme und Krisensituationen, aber auch auf aufbauende Denkanstöße und Inspirationen für ein erfülltes Leben. Alle Ratschläge und Tipps werden auf der Grundlage der kognitiven Verhaltenstherapie, der Gesprächstherapie sowie des systemischen Coachings entwickelt. Mehr zu unserer Arbeit und Methodik hier
PAL Verlagsgesellschaft GmbH
Rilkestr. 10, 80686 München
Tel. für Bestellungen: +49 89/ 901 800 68
Tel. Verlag: +49 89/379 139 48
(Montag–Freitag, 9–13 Uhr)
E-Mail: info@palverlag.de
psychotipps.com
palverlag.de
lebensfreude-app.de
praxis-und-beratung.de
Hinterlasse einen Kommentar und helfe anderen mit deiner Erfahrung.
Der Bericht ist zwar gut aber er hilft mir überhaupt nicht weiter. Seit gut 2 Jahren haben meine Partnerin und ich kaum Nähe oder gar Sex. Mir fiel das irgendwann auf und habe mich gefragt warum das so ist. Leider hat sie mich gar nicht mit ins Boot geholt und mich erst aufgeklärt als es eigentlich zu spät war. Sie könnte keine Nähe zulassen und beim Sex hätte sie Schmerzen. Mir kam es so vor als wäre es ihr egal wie ich mich dabei fühle. In der Folge hatten wir immer Gespräche, die sie eigentlich nicht wollte. Die Beziehung litt darunter. Sie sprach von Beziehungsstress. Dann sagte sie mir das sie mich nicht mehr lieben würde. Nun möchte sie das wir Freunde bleiben und auseinander ziehen, ich soll ausziehen. Sie weiß selbst das es in unserer derzeitigen Lebenssituation nicht so schnell möglich ist und akzeptiert das auch so. Ich komme damit kaum zurecht, bin enttäuscht, traurig und weiß gar nicht was ich machen soll. Ich liebe sie sehr und darum ist das alles so verdammt schwer. Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht ?
Der Bericht ist schon sehr gut und leider auch noch zu treffen.
Leider will meine Partnerin darüber nichts hören und ich weiß nicht, wie sie dazu kriege, dass sie sich von einem Arzt untersuchen lässt. Wenn ich sie mit dem Thema konfrontieren, wird der Abstand zwischen uns immer größer, auch bei Freunden meint sie, das ich spinnen würde. Da aktuell sind wir in der Situation, dass meine Frau Abstand von mir Brauch und Zeit. Wir sind die Hände gebunden und habe Angst, sie zu verlieren.
im großen und ganzen ist Ihr Lesebeitrag recht gut. Ich bin mit der zweiten Ehefrau in meinem Leben verheiratet. Die erste habe ich in den Wechseljahren verloren, da Sie diese sehr heftig durchlebt hat. Das Problem der Männer ist, und hier wird wenig drauf eingegangen, das die Phase der Wechseljahre sich ja über mehrere Jahre hinzieht. Es ist keine Krankheit (wie Sie schreiben) die nach einigen Wochen vorbei ist. Wenn die Ehefrau in dieser Zeit sehr, sehr häufig gereizt ist, an allem ist der Mann schuld und alles was er macht ist falsch, kann man (Mann) das zwar versuchen zu verstehen, aber es ist trotzdem ein enormer psychischer Druck der auf ihn lastet.
Dieses mit seiner Ehefrau zu besprechen ist wiederum oftmals unmöglich weil die Ehefrau immer wieder neue Argumente erfindet warum der Mann nicht recht hat und auch keine Argumente zulässt.
Ich durchmache diese Phase, wie bereits erläutert, nun schon das zweite Mal und weiß immer noch nicht so recht damit umzugehen :-(
Gibt es Gesprächskreise, bei denen man sich mit Betroffenen austauschen kann in Bezug auf Erfahrungen?
Raum Aachen / Düren
Wird so etwas auch online angeboten?
der Artikel ist hervorragend.ich erlebe diese Phase meiner 3. Frau und hoffte der Kelch geht mit Koppreration zu regeln. Doch der Trieb sich wieder den Kinder / Enkeln..usw..Interessen wo auch immer...nur mit der früher gelbtenLiebe körperlich hakts sehr. dabei ist sie tagaktiv.. und ich ehre und achte sie von Herzen...ich brauch keine Frau für den Hauhalt...ich will ein Leben mit ihr ganz genießen. nicht in Zurückentwicklung zur über Mam. Sie hat die Hormonbehandlung abgesetzt dann ging der Hexentanzfür mich Löß. jedes mal der gleiche Muttertrieb der die Liebe Sie von mir trieben .. ich liebe das Leben in mit Liebe..