Ich gönne ihm seinen Spaß, aber wenn seine Freunde zu Besuch kommen möchte ich am liebsten weglaufen.
Ich gönne Manuel ja seinen Spaß – aber wenn seine Freunde zu Besuch kommen, möchte ich am liebsten weglaufen. Manchmal überrascht er mich sogar, indem er seine Kumpels spontan mitbringt.
Das muss man sich mal vorstellen: Ich freue mich den ganzen Tag auf einen gemütlichen Abend zu zweit – und dann ist das Wohnzimmer durch eine Horde Dosenbier trinkender Kerle besetzt. "Das hat sich eben so ergeben", ist der ganze Kommentar meines Gatten.
Sie lachen, lamentieren, gucken Fußball – selbst wenn ich mich ins Schlafzimmer zurückziehe, höre ich noch ihren Lärm. Dazu kommt, dass sie sich einfach nicht benehmen können. Seit ich mal deutlich gemacht habe, dass ich nicht ihre Bedienung bin, ignorieren sie mich.
Sie verdrecken den Fußboden mit ihren Straßenschuhen und krümeln überall hin. Wenn ich Manuel darauf anspreche, sagt er nur "Stell dich doch nicht so an!". Und als Krönung des Ganzen darf ich am nächsten Tag alles wieder aufräumen. Denn Manuels "Das mache ich später" liegt immer in einer sehr fernen Zukunft.
Meine Kumpels kenne ich nun mal schon viel länger als Mandy. So sehr ich meine Frau liebe – meine Freunde will ich für sie nicht aufgeben. Ich weiß ja auch, dass sie durch ihre direkte Art auf den ersten Blick vielleicht etwas abschreckend wirken. Sie sind eben unkonventionell.
Und deshalb habe ich sie mir ja auch als Freunde ausgesucht. Es ist ja auch nicht so, dass wir uns jeden Abend treffen. Ab und zu so ein schöner Männerabend mit Bier und Chips – ich finde, da darf keine Frau der Welt etwas dagegen haben. Ich würde ja aufräumen, aber Mandy ist immer schneller. Was soll ich machen?
Manuels Freunde bieten Ihrem Partner etwas, was Sie ihm nicht geben können und wahrscheinlich auch nicht wollen. Männer haben eine ganz eigene Kommunikation und meist auch ein besonderes Verständnis von Humor. Es macht also wenig Sinn, ihm diese Freunde ausreden oder madig machen zu wollen.
Andererseits ist es verständlich, dass Sie nicht als Bedienung und Putzfrau zur Verfügung stehen wollen. Im Augenblick haben Sie sich jedoch selbst in diese Position gebracht. Sie bleiben zuhause und nehmen aus der Ferne an den Vergnügungen der Männer teil. Danach nehmen Sie Ihrem Partner die Putzarbeit weg, weil Sie es nicht abwarten können, bis er sich darum kümmert.
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