Ich ekle mich vor meinem Partner

Mein Mann hat ein Alkoholproblem und schaut hemmungslos Pornofilme. Ich ekle mich vor ihr ihm und hasse ihn dafür.

Ich ekle mich vor meinem Partner
© PAL Verlag

Gudrun schildert folgendes Problem:

Mein Mann hat ein Alkoholproblem und schaut hemmungslos Pornofilme an. Ich ekle mich vor ihr ihm und hasse ihn dafür. So gut es halt geht, habe ich mich von ihm innerlich und auch körperlich zurückgezogen. Gespräche mit ihm haben keine Änderung gebracht.

Aus finanziellen Gründen kann ich nicht ausziehen. Gibt es für mich überhaupt einen Ausweg?

Dr. Doris Wolf antwortet: 

Wenn wir uns in unserer Partnerschaft ab und zu mal über unseren Partner ärgern oder von ihm enttäuscht sind, dann ist das normal. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Vorstellungen. Hier können wir wieder zusammen kommen und uns versöhnen.

Wir können in diesem Fall lernen, großzügiger zu sein und unseren Partner mit seinen Macken und Schwächen zu akzeptieren. Anders ist es, wenn wir uns in zentralen Wertvorstellungen von unserem Partner unterscheiden.

Wenn Ihr Partner fremd geht, Pornofilme schaut oder sexuelle Vorlieben hat, die Sie nicht akzeptieren möchten, dann fühlen Sie sich verletzt und von ihm angewidert. Hat er zusätzlich noch ein Suchtproblem, wird Ihre Lage noch belastender. Ihre innere Ablehnung und Wut verstärken sich.

Sie müssen lernen, sich selbst zu schützen. Will oder kann Ihr Partner sich an den Punkten Alkoholproblem und Sexualverhalten nicht ändern, dann haben Sie nur zwei Möglichkeiten:

  1. Sie können quasi in einer Art Wohngemeinschaft zusammenleben. Sie teilen sich die Wohnung und die Pflichten, haben aber keine Erwartungen mehr, was Zärtlichkeit und körperliche Nähe betrifft. Das setzt allerdings voraus, dass auch Ihr Partner sich auf dieses Lebensmodell einlässt.
  2. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass Sie sich von ihm trennen. Sie sagen, dass Sie sich das finanziell nicht leisten können. Das mag zwar jetzt aus Ihrer Sicht so aussehen, jedoch gibt es vielleicht doch eine Lösungsmöglichkeit für Sie.

Lassen Sie sich beraten. Ansprechpartner für Sie könnte eine Frauenberatungsstelle oder eine kirchliche Beratungsstelle sein.

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