Wie eine Trennung oder Scheidung bewältigen und verarbeiten? Erfahre in diesem Beitrag mehr über die 4 Phasen einer Trennung und 11 Tipps, wie wir eine Trennung oder Scheidung emotional verarbeiten können.
Eine Trennung hinterlässt tiefe seelische Wunden und Narben. Hilfen für die emotionale Bewältigung einer Trennung und Scheidung. Wie eine Trennung durchstehen und den Trennungsschmerz überwinden?
Wenn der Partner geht und die Scheidung oder Trennung beschlossene Sache ist, dann bricht für viele Menschen eine Welt zusammen. Fast niemals in ihrem Leben haben sie sich so einsam, verlassen und hilflos gefühlt. Wenn die Hoffnung nachläßt, dass der Partner nach der Trennung wieder zurückkommt, beschäftigen sich viele mit den finstersten Rachephantasien, die sie bisweilen sogar in die Tat umsetzen.
Eine Trennung/Scheidung ist ein schmerzhafter Prozess. Die emotionale Bewältigung ist keine leichte Sache, erst recht nicht, wenn uns der Partner völlig unverhofft mit seiner Trennungsabsicht konfrontiert. Ich weiß das aus eigener Erfahrung und der meiner Klienten.
Andererseits: Eine Scheidung oder Trennung ist das schmerzvolle Ende einer Beziehung, aber es gibt ein Leben nach der Scheidung.
Wenn man sich vom ersten Schock und vom Liebeskummer erholt hat, beginnt man sein Leben neu zu gestalten und zu genießen. Zunächst einmal müssen Sie wissen, was Sie auf dem Weg bis zum Ende des Tunnels erwartet. Bei einer Trennung oder Scheidung durchlaufen Sie vier Phasen auf dem Weg bis zur emotionalen Bewältigung der Trennung. Schauen wir uns diese an.
Sie glauben an einen bösen Traum, hoffen darauf, dass alles wieder gut werden wird. Sie bemühen sich, den Partner umzustimmen. Sie verschließen die Augen vor der Scheidung und tun so, als sei nichts geschehen.
In der Trennungsphase werden Sie von vielen negativen Gefühlen überrollt; sind verzweifelt, voller Angst, plagen sich mit Selbstzweifeln, Eifersucht, Wut und Hass. Sie können nicht gut schlafen, essen nicht oder zuviel, sind voller Unruhe, haben Verstopfung, Kopf- oder Magenschmerzen, Herzrasen, usw.
Sie grübeln "warum nur?" und denken ununterbrochen an den Partner. Sie ziehen sich von Freunden zurück oder flüchten sich in Aktivitäten. Gefühle, die bei einer Trennung hochkommen.
So langsam sehen Sie Land. Sie können sich wieder alleine beschäftigen, Ihre Wut und die Verzweiflung angesichts der Trennung nehmen ab. Mehr zur Phase der Neuorientierung nach einer Trennung.
Sie verspüren wieder Selbstvertrauen, verstehen, weshalb die Partnerschaft zerbrach und es zur Trennung/Scheidung kam. Sie sehen wieder eine Zukunftsperspektive. Sie müssen damit rechnen, dass Sie ungefähr ein Jahr brauchen, bis Sie zu Phase 3 gelangen, 2 bis 4 Jahre bis zu Phase 4.
Eine Leserin fragt:
Mein Mann hat sich plötzlich von heute auf morgen nach 18 Jahren von mir getrennt. Er hat die Scheidung eingereicht und ist zu seiner Kollegin gezogen, die er kaum kennt. Seine Begründung, uns wäre es zu gut gegangen und seine neue Partnerin und er hätten die gleiche Wellenlänge.
Wie kann so etwas passieren? War ich blind vor Liebe? Zu den Kindern ist der Kontakt auch abgebrochen. Müsste er sich nicht wenigstens um seine Kinder kümmern?
Ich kann Ihre Verzweiflung und Ratlosigkeit gut verstehen. Es ist sehr schmerzhaft, wenn der Ehepartner uns verlässt, ohne vorher einen Hinweis auf Trennungsgedanken zu geben und ohne dass wir um die Partnerschaft kämpfen können. Ihr Partner ist plötzlich aus der Beziehung ausgebrochen. Seine Bedürfnisse und seine Sichtweise haben sich verändert - doch leider ohne dass er Sie hat daran teilhaben lassen. Viele Motive können sich hinter der Trennung verbergen - beispielsweise fehlende Bestätigung, fehlende Nähe, Neugier, Suche nach Abwechslung, fehlendes Verständnis, u.v.m..
Dies bedeutet nicht, dass Sie zu wenig gegeben haben. Es bedeutet nur, dass Ihr Ex sich verändert hat. Vielleicht kam die Veränderung schleichend, vielleicht auch plötzlich. Sicher haben Sie sich im Laufe der 18 Jahre auch verändert, aber waren eher bereit, der Kinder und Partnerschaft wegen Kompromisse einzugehen. Ganz sicher hatten Sie einmal die gleiche Wellenlänge, sonst wären Sie nicht so lange zusammengeblieben und wären vielleicht schon seit längerem geschieden.
Es ist traurig, dass der Kontakt zu den Kindern fast ganz abgebrochen ist. Sowohl Ihr Expartner als auch die Kinder müssen sich nach der Trennung und der vermutlich folgenden Scheidung mit der neuen Situation arrangieren. So wie Sie müssen die Kinder erst Traurigkeit, Wut, Angst, Schuldgefühle verspüren, bevor sie einen Weg finden können, einigermaßen friedlich mit dem Vater umzugehen.
Ihr Exmann muss lernen, mit seinen Schuldgefühlen den Kindern gegenüber zu leben, und wie er die Kinder in sein neues Leben integrieren kann. Es ist schade, dass er nicht die Kraft hat, die Vorwürfe der Kinder auszuhalten und dennoch weiterhin seine Liebe und Fürsorge für sie zu signalisieren. So können nur Sie Ihren Kindern immer wieder vermitteln, dass diese liebenswert sind und Sie zu ihnen stehen. Je mehr Sie die Trennung akzeptieren und Ihrem Ex verzeihen, desto besser können Sie Ihren Kindern helfen, mit der Situation umzugehen.
Treffen Sie jetzt keine großen Entscheidungen. Geben Sie sich eine Art Schonzeit, in der Sie nur das Nötigste tun.
Packen Sie diese in eine Kiste und stellen diese in den Keller.
Für seine Wäsche muss er selbst sorgen, den Wagen muss sie selbst zur Reparatur bringen. Nur wenn er/sie in Lebensgefahr ist, sind Sie in der Pflicht.
Suchtmittel können nicht heilen, sondern nur den Schmerz für den Augenblick lindern. Ihr Schmerz wird weniger werden, wenn Sie den Trennungsschmerz zulassen und an der seelischen Bewältigung der Scheidung arbeiten.
Überfordern Sie sich nicht, indem Sie zu viel von sich verlangen, aber werden Sie aktiv, auch wenn Ihnen nicht danach zumute ist. Es ist wichtig, dass Sie rausgehen und nicht zu Hause sitzen und grübeln.
Schreiben Sie Briefe, die Sie aber nicht abschicken, in denen Sie Ihre Vorwürfe und Ihre Kränkung ausdrücken. Setzen Sie Wut in Bewegung um, indem Sie joggen, walken, tanzen oder den Garten umgraben.
Dann schließen Sie mit dem Satz ab: "Ich habe getan, was mir möglich war. Ich bin bereit, mir zu verzeihen."
Bei einer Trennung oder Scheidung verliert man diese leicht aus den Augen, da starke Selbstzweifel aufkommen und man verunsichert ist.
Gerade in einer Phase der Trennung ist es wichtig, dass wir uns nicht noch zusätzliche Probleme machen, indem wir uns und unseren Wert als Frau oder Mann in Frage stellen
Werden Sie sich über Ihre Bedürfnisse und Wünsche in Bezug auf eine zukünftige Partnerschaft klar.
Schauen Sie sich meine Tipps, wie man Trennungsschmerzen lindern oder verstärken kann, an.
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Vielen Dank für den tollen Beitrag. Sie haben Recht, eine Scheidung oder Trennung ist das schmerzvolle Ende einer Beziehung, aber es gibt auch ein Leben nach der Scheidung. Deswegen stimme ich Ihnen zu, wenn man sich vom ersten Schock und vom Liebeskummer erholt hat, beginnt man sein Leben neu zu gestalten und zu genießen. Auch ich lasse mich nun leider Scheiden. Ich möchte diesen Prozess so schnell wie möglich abschließen und suche deswegen gerade nach einem Scheidungsanwalt in Leibnitz.