Ihr Partner hat sich von Ihnen getrennt? Lesen Sie welche Fehler Sie nun auf alle Fälle vermeiden sollten. Tipps für Verlassene.
Eine Trennung ist ein schmerzhafter Prozess. Verlassen zu werden, bedeutet, Zuwendung, gemeinsame Aktivitäten, eine Zukunftsperspektive, materielle Sicherheit, Unterstützung und vieles mehr zu verlieren. Verständlich, dass man, wenn man verlassen wird, mit allen erdenklichen Mitteln versucht, die Beziehung aufrecht zu erhalten bzw. wieder zum Laufen zu bringen. Schauen Sie einmal in folgender Liste nach, welche Verhaltensweisen Sie von sich kennen. Ich spreche der Einfachheit halber von „dem Partner, der seine Partnerin verlassen hat“, aber selbstverständlich verlassen auch Frauen ihre Männer.
Sie beteuern Ihrem Ex-Partner immer wieder, wie sehr Sie ihn lieben und dass Sie ihm verzeihen. Sie verhalten sich genauso, wie er es sich vielleicht von Ihnen immer gewünscht hat - ziehen sich z.B. nach seinem Geschmack an, wollen ihn mit Dessous verführen, kochen ihm sein Lieblingsessen, ... Sie haben die Hoffnung, dass Ihr Ex, wenn er nur weiß, was alles in Ihnen steckt und wie sehr Sie ihn lieben, zu Ihnen zurückkehren wird.
Was Sie damit bewirken könnten: Ihr Ex-Partner lässt sich nicht auf Ihre Liebe ein und Sie fühlen sich minderwertig und klein. Vielleicht hassen Sie sich selbst für Ihre Unterwürfigkeit.
Sie fühlen sich durch das Verhalten Ihres Ex-Partners so sehr verletzt, dass Sie ihm die Trennung heimzahlen wollen. Sie denken: Wie kann er mich einfach so verlassen, wo ich so viel für ihn getan und aufgegeben habe! Er soll nun spüren, wie es ist, auf so schäbige Art und Weise behandelt zu werden. So suchen Sie nach seinen wunden Stellen, an denen Sie ihn treffen können. Da kommen vielleicht sein Auto, die Steuererklärung oder eine wertvolle Sammlung in Frage. Vielleicht schleudern Sie ihm auch Ihre Verachtung entgegen, indem Sie ihn immer wieder beschimpfen, böse Briefe schreiben oder vielleicht sogar schlagen.
Was Sie damit bewirken könnten: Ihr Ex-Partner wird immer weiter von Ihnen weggetrieben. Er fühlt sich in seiner Entscheidung bestätigt, sich von Ihnen zu trennen. Sie schämen sich nach jedem Wutausbruch, die Kontrolle über sich verloren zu haben.
Sie denken: Wenn mein Partner mich schon verlassen musste, dann muss er mir zumindest unsere gemeinsamen Freunde lassen. Als einen Weg, dieses Ziel zu erreichen, sehen Sie es, Ihre Freunde über die miesen Seiten Ihres Ex-Partners aufzuklären. Sie lassen kein gutes Haar an ihm und erwarten, dass Ihre Freunde ihn genauso schlecht sehen wie Sie und auf Ihrer Seite stehen. Oder Sie erwarten von ihnen, wenn sie wirklich ihre Freunde sind, dann sollen sie ihm die Meinung sagen und sich von ihm zurückziehen.
Was Sie damit bewirken könnten: Ihre Freunde fühlen sich in Ihrer Gegenwart unwohl, denn es geht nur noch um Ihren Ex-Partner. Vielleicht bitten Sie diese, dass sie mal mit Ihrem Ex-Partner reden und ihm mitteilen sollten, wie sehr Sie ihn lieben. Oder aber sie sollen ihm mal sagen, wie schlecht er Sie behandelt hat. Ihre Freunde aber tun sich schwer, ihren Freund auf einmal in schlechtem Licht zu sehen. Sie wollen sich nicht zum Vermittler zwischen Ihnen und Ihrem Ex-Partner machen lassen. Außerdem möchten sie sich nicht Ihretwegen von ihm zurückziehen. Möglicherweise ziehen sich Ihre Freunde deshalb von Ihnen zurück.
Sie versuchen Ihren Ex-Partner zurückzugewinnen, indem Sie ihn verführen. Zum einen bedeutet der Sex mit ihm für Sie, dass er Sie doch noch in irgendeiner Weise liebt. Zum anderen fühlen Sie sich in Ihrem Selbstwert aufgebaut, weil Sie ja dann doch nicht so unattraktiv sein können, wie Sie denken.
Was Sie damit bewirken könnten: Wenn Ihr Ex-Partner auf Ihr sexuelles Angebot eingeht und dennoch bei der Trennung bleibt, dann fühlen Sie sich benutzt. Sie machen sich Vorwürfe und ekeln sich vielleicht sogar vor sich. Wenn er Ihr Angebot zurückweist, fühlen Sie sich verletzt und gedemütigt.
Wenn Sie Ihren Partner schon nicht als Partner behalten können, so wollen Sie ihn wenigstens als Freund behalten. Und wer weiß, vielleicht kommt er dann doch wieder auch als Partner zurück. Das sind Ihre Gedanken.
Was Sie damit bewirken könnten: Ihr Ex-Partner geht vielleicht auf Ihren Vorschlag ein, denn dann braucht er sich keine Schuldgefühle mehr machen, Sie verlassen zu haben. Es gibt ja schließlich auch ein paar bequeme Seiten für ihn, wenn man gut Freund bleibt. Für Sie entsteht jedoch ein großes Problem. Sie können nicht so einfach von einer Liebesbeziehung auf eine Freundschaft umschalten. Es wird für Sie so sein, als ob man in einer großen Wunde bohrt. Immer wieder keimt Hoffnung auf und immer wieder verspüren Sie Schmerz, wenn er Sie nur wie eine Freundin behandelt.
Sie wollen Ihren Ex-Partner auf gar keinen Fall ganz verlieren. Deshalb überlegen Sie sich, wie Sie ihn weiter an sich binden können. So bieten Sie diesem weiterhin Ihren Service und Ihre Unterstützung an. Sie waschen z.B. seine Wäsche oder sorgen dafür, dass sein Auto gut gewartet wird. Sie halten den Kontakt zu seinen Eltern oder pflegen diese sogar weiterhin.
Was Sie damit bewirken könnten: Ihr Ex-Partner nimmt schlimmstenfalls Ihr Angebot an und nutzt Sie aus. Sie fühlen sich ausgenutzt. Ihr Schmerz, den Sie beim Wiedersehen immer wieder erleben, bleibt weiter bestehen. Sie sitzen in der Falle. Sie können ihn weder ganz bekommen, noch sich von ihm lösen.
Wenn die Kinder bei Ihnen leben und Ihr Ex-Partner an diesen hängt, so betrachten Sie die Kinder als Schwert, um ihn zu treffen. Sie halten sich z.B. nicht an Absprachen, wann er sie sehen darf, oder machen Ihren Ex den Kindern gegenüber schlecht.
Was Sie damit bewirken könnten: Ihre Kinder fühlen sich zwischen Ihnen und Ihrem Ex-Partner hin und her gerissen. Sie leiden verstärkt unter der Trennung. Ihr Partner könnte sich deshalb ganz aus der Beteiligung an der Erziehung zurückziehen.
Die Lücke, die die Trennung in Ihrem Leben hinterlassen hat, füllen Sie, indem Sie sich sofort auf einen neuen Partner einlassen. Sie versprechen sich davon, dass Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken und Ihrem Ex-Partner vielleicht auch noch eines auswischen können.
Was Sie damit bewirken könnten: Sie vergleichen den neuen Partner ständig mit Ihrem Ex-Partner, denn in Wirklichkeit sind Sie noch nicht bereit für eine neue Partnerschaft. Im Grunde hat kein neuer Partner im Augenblick eine Chance.
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Es gehören immer am Ende beide dazu. Wie am Anfang wie am Ende. Es ist eine Summe was zum Scheitetn führt. Meine Erkenntnis ist, das man ständig was investieren muss. Ein Geheimrezept gibt’s nicht. So am Ende oder in einer kritischen Phase fragt man sich selbst. Was habe ich gegeben und war es genug oder was hat dich abgetrieben?? Ich frage mich das gerade selbst. Was hat mich gehalten und was hat mich abgetrieben.
Zudem bringt es nichts sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Das ist eine Spirale ohne Ende. Am Ende gibt’s dann den Rosenkrieg. Ich versuche diesen zu vermeiden. Seit dem Wechsel meiner Anstellung ist’s zudem schlimmer geworden. Für mich ist’s zur Zeit alles sinnlos geworden. Für mich steht’s nun fest. Ich habe alleine Fehler gemacht. Fakt ist, ich werde mich nicht mehr auf eine Beziehung einlassen. Am Ende bleiben immer beide auf der Strecke. Gewinner sehe kaum.
Auch bei gegenseitig vereinbarten Trennung ist es schwer möglich, einen Kontakt aufrecht zu erhalten, da immer wieder Gedanken an die vergangene Zeit hochkommen. In meinem Fall war ich fast 30 Jahre mit einem Mann zusammen, wir haben eine gemeinsame Tochter (inzwischen 25). Er hat nach 1 Jahr Trennung eine Neue gefunden, ich habe niemanden. Da er mich in letzter Zeit wieder verstärkt kontaktierte (fast schon "lästig" ;-)), dachte ich, da wäre nichts mehr mit der Neuen (er spricht auch kaum über etwas). Ich habe ihm bei zahlreichen Dingen im Haushalt unterstützt und er hat mir auch bei schwereren Tätigkeiten geholfen. und danach eröffnete er mir, dass er mit seiner Neuen in den Urlaub fährt. Aber dass er es ideal findet, wenn wir uns gegenseitig unterstüzten und dass es so bleiben kann aus seiner Sicht. Und dass seine Neue und ich uns kennenlernen sollten (auch wegen unserer gemeinsamen Tochter). Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Irgendwie fühle ich mich jetzt doch ausgenutzt. Eine neue Beziehung mit ihm möchte ich eh nicht - wir wären in Kürze wieder da, wo wir uns getrennt haben.
Habe mir viele Beiträge hier durchgelesen.
Was ich nicht toll finde, ist schmutzige Wäsche hier waschen.
Ich finde , dass immer beide Partner an einer Trennung Schuld sind. Es hat nie immer nur einer Schuld.
Der Beitrag oben ist sehr gut geschrieben.
Auch ich bin von meinem Partner getrennt.
Der Beginn unserer Beziehung war Weltklasse, hätte mir keinen besseren Partner vorstellen können, liebevoll, aufmerksam und verständnisvoll. Auch wir hatten immer wieder Höhen und Tiefen, haben uns aber immer wieder zusammengerauft.
Ich denke Frauen wollen in Beziehungsfragen und bei Problemen Bescheid wissen, das immer gleich sofort klären. Männer können das aber nicht. Viele können das nicht . Sie verschanzen sich und machen dicht . Umso mehr dann eine Partnerin hinterher telefoniert und ihn Stalkt, umso mehr macht er dicht.
Auch ich habe viele Fehler gemacht und hab ihn enttäuscht.
Sei es beruflicher Stress, Corona Stress und das zu Hause alles sehr oft als selbstverständlich angesehen wurde.
Unsere Beziehung kam deshalb oft zu kurz.
Geborgenheit, Komplimente und einfache Umarmungen kamen zu kurz.
Ich würde gerne die Uhr zurückdrehen, vielleicht so manches anders machen, besser machen.
Grazie
Was soll man stattdessen machen? Es ist nun einmal extrem schlimm, verlassen zu werden, vor allem wenn man den Grund nicht kennt bzw. nicht verstehen kann. Also ich darf nichts von den o.g. Punkten machen, dann bleibt mir nur, still als Häuflein Elend durch die Gegend zu kriechen, das soll besser sein? Ich wollte nicht, dass die Beziehung einseitig und plötzlich beendet wird, und will natürlich versuchen, sie irgendwie zu retten bzw. sich noch irgendwie einigermaßen gleichberechtigt auf irgendwas zu einigen. Soll man aber nicht? Warum nicht? Was soll ich sonst machen?