In einer Partnerschaft gibt es immer mal wieder Konflikte und Streit. Das ist normal. Wichtig ist nur dass man sich wieder versöhnt.
Ab und zu mal einen Konflikt - das gehört zu einer guten Partnerschaft dazu. Selbst wenn wir unseren Partner sehr lieben, gibt es Missverständnisse oder die Bedürfnisse gehen auseinander. Nicht immer erwischen wir im Gespräch dann die richtigen Worte und den richtigen Ton. Das ist nicht tragisch. Eine gute Beziehung hält das aus. Wichtig ist, dass wir dann wieder Frieden schließen und uns versöhnen können. Wenn wir unseren Partner tagelang mit Schweigen bestrafen, dann machen wir ihm und uns das Leben schwer. Wenn einer von uns oder beide gut drauf sind, dann können wir den Konflikt vielleicht mit Humor beilegen. Manchmal genügt es bei kleinen Reibereien, wenn wir uns für kurze Zeit aus dem Weg gehen, bis sich jeder wieder beruhigt hat. Manchmal erfordert die Auseinandersetzung aber auch, dass wir ganz bewusst wieder aufeinander zugehen. Die folgenden Tipps sind gedacht für kleine Reibereien und Meinungsverschiedenheiten. Es handelt sich dabei nicht um massive oder wiederkehrende Konflikte, bei denen eine grundsätzliche Aussprache und Klärung notwendig ist.
enn wir uns angegriffen, missverstanden oder ungerecht behandelt fühlen, dann gerät unser Körper in einen Alarmzustand. In diesem Zustand sehen wir nur uns und tun uns schwer, uns in unseren Partner hineinzuversetzen und gelassen zu reagieren. Geist und Körper sind im Kampf- oder Verteidigungsmodus. Für ein versöhnliches Gespräch ist dieser Modus ungeeignet. Deshalb ist es wichtig, uns erst einmal wieder „auf den Teppich zu bringen.“
Bewährte Wege, sich zu entspannen, sind z.B.:
Manchmal gibt es eine Stimme in uns, die uns einredet, dass es unbedingt wichtig sei, unserem Partner zu zeigen und zu beweisen, dass wir Recht haben. Schlimmer noch, sie drängt darauf, dass er uns gegenüber zugeben muss, dass wir im Recht sind, und sich bei uns entschuldigen muss. Trifft diese Stimme auf einen Partner, dem es ungeheuer schwer fällt, zuzugeben, dass er falsch gehandelt hat oder im Unrecht ist, dann ist eine Blockade wahrscheinlich.
Wollen Sie eine Blockade umgehen, dann fragen Sie sich:
Nach einem Streit kommt es manchmal zu einem Stillstand in der Kommunikation. Es herrscht Sendepause. Beide Partner belauern sich und warten darauf, dass der andere den Anfang macht und wieder auf einen zukommt. Dahinter steht die Einstellung, dass der, der zuerst auf den anderen zugeht, der Schwächere ist und durch den ersten Schritt zugibt, im Unrecht zu sein. Im Volksmund heißt es: „Der Klügere gibt nach“. Diesen Spruch könnte man abwandeln in: „Der Weisere gibt nach.“ Letztendlich geht es nicht darum, wer Recht oder Unrecht hat, sondern wie der Frieden wieder hergestellt werden kann. Deshalb sollten Sie den Anfang machen und auf Ihren Partner zugehen - (auch wenn Sie vielleicht immer derjenige sind, der den ersten Schritt macht). Wichtig: Beginnen Sie nicht nochmals mit der Diskussion. Unterlassen Sie Erklärungen, Begründungen, Vorwürfe und Verteidigung, sonst besteht die Gefahr, dass Sie eine neue Streitrunde einläuten.
Manchmal können wir unserem Partner den Einstieg in ein Gespräch erleichtern, wenn wir ihm in Teilbereichen Recht geben. Suchen Sie also nach den Aspekten, denen Sie zustimmen können. Sagen Sie z.B.: "In diesem Punkt hast du Recht. Das sehe ich genauso."
Auch wenn wir zur Versöhnung bereit sind, ist es manchmal der Partner noch nicht. Wenn wir auf ihn zugehen, sieht er dies möglicherweise als neue Chance an, uns seine Argumente nochmals darzulegen. Dann sollten wir uns nicht wieder mit hineinziehen lassen.
Sie können z.B. so darauf reagieren:
Wir brauchen unterschiedlich lange, bis wir bereit sind, nach einem Streit die Tür wieder für unseren Partner zu öffnen. Für viele Menschen ist der Rückzug erst mal die einzige Möglichkeit, nach einem Streit zu reagieren. Bieten Sie Ihrem Partner die Versöhnung an und dann lassen Sie ihm die für ihn notwendige Zeit, wieder auf Sie zuzukommen. Drängeln Sie ihn nicht, auch wenn es Ihnen lieber wäre, er wäre auch schon so weit wie Sie, um zur Tagesordnung zurückzukehren.
Einen Fehler zuzugeben, fällt den meisten von uns nicht leicht. Grund dafür kann sein, dass wir damit verknüpfen, unser Gesicht zu verlieren. Wir verzeihen uns selbst den Fehler nicht oder befürchten, dann von unserem Partner verlacht zu werden. Dennoch ist es wichtig, dass wir für unseren Fehler die Verantwortung übernehmen und ihn unserem Partner gegenüber zugeben. Dieser Schritt baut unsere Anspannung ab und wir gewinnen auch leichter die Achtung von unserem Partner zurück.
Gestehen Sie Ihren Fehler z.B. mit den Worten ein:
Erinnern Sie sich dabei daran, dass ein Fehler Sie nicht zu einem fehlerhaften Menschen macht, sondern dass Sie sich nur in einer konkreten Situation nicht Ihren Vorstellungen entsprechend oder nicht förderlich für die Partnerschaft verhalten haben.
Wenn Ihr Partner im Streit eine berechtigte Kritik an Ihnen vorgebracht hat, nehmen Sie diese ernst. Überlegen Sie, wie Sie die Veränderung umsetzen können. Ihre Veränderung bedeutet nicht, dass Ihr Partner Sie manipulieren kann oder Macht über Sie hat. Schließlich entscheiden Sie, ob Sie seine Kritik annehmen.
Besonders nach einem Konflikt ist es wichtig, dass Sie Ihren Partner wissen lassen, wie wichtig und wohltuend die Partnerschaft mit ihm für Sie ist.
Sagen sie ihm z. B.:
Erinnern Sie sich daran, dass es für eine Partnerschaft gut ist, wenn auf eine negative Erfahrung fünf positive Erfahrungen kommen. Nehmen Sie Ihren Partner in den Arm, küssen Sie sich oder sagen Sie ihm, wie schön es ist, „wieder gut miteinander zu sein.“ Ich wünsche Ihnen, dass Sie es immer wieder nach einem Streit schaffen, sich mit Ihrem Partner zu versöhnen.
Lust auf mehr positive Denkanstöße in Beiträgen, Podcasts, Videos und Lebensweisheiten? Bestelle den kostenlosen PAL-Newsletter und werde eine oder einer von 40.000 Abonnenten.
PAL steht für praktisch anwendbare Lebenshilfe aus der Hand erfahrener Psychotherapeuten und Coaches. Der Verlag ist spezialisiert auf psychologische Ratgebertexte für psychische Probleme und Krisensituationen, aber auch auf aufbauende Denkanstöße und Inspirationen für ein erfülltes Leben. Alle Ratschläge und Tipps werden auf der Grundlage der kognitiven Verhaltenstherapie, der Gesprächstherapie sowie des systemischen Coachings entwickelt. Mehr zu unserer Arbeit und Methodik hier
PAL Verlagsgesellschaft GmbH
Rilkestr. 10, 80686 München
Tel. für Bestellungen: +49 89/ 901 800 68
Tel. Verlag: +49 89/379 139 48
(Montag–Freitag, 9–13 Uhr)
E-Mail: info@palverlag.de
psychotipps.com
palverlag.de
lebensfreude-app.de
praxis-und-beratung.de
Hinterlasse einen Kommentar und helfe anderen mit deiner Erfahrung.